Eigentlich begann es damit, dass eine Band aus Süddeutschland eine andere Band aus Südengland für das so ziemlich Coolste hielt, was man auf Plattentellern legen kann. Also investierten Morr Music, gerade in LP-Verhandlungen mit jenen Südengländern und gerade auch Mitbewohner eines Musikers der Süddeutschen, zusammen mit Markus Acher von The Notwist in ein Ferngespräch und riefen bei Isan auf der englischen Insel an, einerseits, um die Bewunderung endlich mal in Worte zu fassen, und andererseits, um einen Termin im Isan-schen Studio zu buchen, weil man gerne mit den sympathischen Engländern arbeiten wollte. Isan fanden die Idee Klasse, denn die Engländer bewunderten wiederum die deutschen Kollegen. Allerdings war das Studio der Engländer gerade in Kisten verpackt und mitten beim Umziehen, und dabei sollte man Studios besser nicht stören. Also einigte man sich schnell auf eine gemeinsame Single, vielleicht mit Remixen. Ja, das machen wir ganz bald, schönen Umzug, passt auf euch auf.
Ein gutes Jahr später, ist aus der Single, die zwischenzeitlich auch mal eine Maxi war, eine bunte, freundliche, bis zum Rand mit wahnsinnig schöner Musik vollgestopfte Doppel-CD geworden, denn dass es da draussen noch mehr Musiker gibt, die sich gegenseitig bewundern, sich schon immer mal ihre Lieblingsplatten vorspielen oder sich remixen wollten, konnte man ja ahnen. Fortan stand das Telefon im Morr Music Hauptquartier nicht mehr still. Kontake mussten hergestellt, DATs verschickt und mahnende Zeigefinger erhoben werden. Grosse Dinge standen ins Haus: Musik, ohne die die Welt zukünftig nicht mehr würde leben können, ein sonischer Klassenausflug von Menschen, die sich nun, da sie sich endlich kennengelernt haben, nie wieder loslassen wollen, täglich miteinander telefonieren, Ideen und kleine Soundfiles austauschen. Hier steht Berlin brav neben Köln und München und Toronto und Southend-On-Sea und Wien Leipzig. Isan remixt Notwist und umgekehrt, Bernhard Fleischmann hat Blond in der Mangel, Flowchart bearbeitet Lali Puna, das Tied & Tickled Trio zerjazzt Kandis, die Liste der Beteiligten ist lang und liest sich wie das Who Is Who der Elektronik-Pfadfinder.
Doch nicht nur die Isan/Notwist Single ist innerhalb des letzten Jahres irgendwie in neue Proportionen gewachsen, auch Morr Music selbst ist gewachsen, kann täglich neue email accounts an neue Künstler vergeben und von sich behaupten, die eine oder andere schöne Platte veröffentlicht zu haben. So werden die Remixe also aufgefüllt mit neuen, unveröffentlichten Tracks alter und zukünftiger Morr Menschen: Manufracture, dessen Bruder Phonem heisst (auch dabei, na klar), The Notwist, die in Berlin immer auf dem Morr'schen Sofa ein Nickerchen machen, Lali Puna natürlich, Herrmann & Kleine und Kleine ohne Herrmann, Arovane, der seine Brötchen beim selben Bäcker kauft, wie das Morr Büro, Roboter Solvent und Kölner Kandis, um nur ein paar der Beteiligten zu nennen.
Toll, was alles passieren kann, wenn eine Band aus Süddeutschland mal in England anruft. --
Morr Music is a label based in Berlin which merges electronic and indie musical disciplines, so that many consider the label to have invented its own genre.
supported by 7 fans who also own “Putting The Morr Back In Morrissey”
A fantastic assembly of Burial's blanket of singles and EP's over 8 years, expertly arranged as cohesively as any single album. Yes, 2016's 'Untrue' is his calling card, but this is certainly a greater wingspan, a deeper breath and a place to spend many more long nights. The new essential. Burlap Productions
The metal’s band revelatory new record crosses genres and styles, effortlessly combining seemingly incompatible subgenres. Bandcamp Album of the Day Apr 26, 2024
supported by 6 fans who also own “Putting The Morr Back In Morrissey”
Shoegaze ist die Kunst des Dröhnens, doch „Everything Is Alive“ setzt diese Elemente nur sparsam ein. Statt Hall- und Zerr-Sounds aufzutürmen, schäumt die Musik in feinen Bläschen über.
https://tortue.substack.com/i/140348114/slowdive-everything-is-alive-dead-oceans Daniel Welsch